Warthaer Brutstorch mit abgebrochenem Schnabel
Foto: Andreas Baumgärtel
Folgender Artikel-Entwurf für die Sächsische Zeitung mit einer Zusammenfassung des bisherigen Storchenjahres 2017 im Altkreis Meissen erreichte uns von Kreisbetreuer Bernd Katzer:
Gutes Storchenjahr
Im Altkreis Meissen kann man zur Zeit von einem guten Storchenjahr 2017 ausgehen. Der beste Storchenhorst befindet sich mit 4 großen Jungvögeln in Lomatzsch! Bereits am 18. März konnte hier Sebastian Weisz den 1. Storch melden, am 26.03. kam der 2. Weißstorch hier an.
Wenn die Störche zeitig im Jahr mit dem Brutgeschäft beginnen, haben sie gute Aussichten auf eine erfolgreiche Aufzucht ihrer Jungen. Bereits am 20. Mai konnte Sebastian Weisz auf seinen Fotos 2 Jungvögel sehen, am 27.5. erkannte er schon die 4 kleinen Störche, die heute bereits Flugübungen um das Nest veranstalten.
In Zehren sah Jürgen Biller den 1. Storch am 02.04. und den 2. am 08.04., jetzt stehen 3 schöne, große Jungstörche auf der Esse. Ebenfalls 3 Junge stehen auf dem Schornstein in Rhäsa. Hier meldete Peter Thiele auch schon am 26. März 2 Weißstörche. Die Nahrungsgrundlage scheint in der Nossener Umgebung in Ordnung zu sein, da noch Grünflächen gemäht werden. Dieser Horststandort muss unbedingt erfalten bleiben!
In Niederlommatzsch konnte Alexander Körner erst im Mai den Brutbeginn melden, auf seinen Fotos waren im Wechsel 2 Ringstörche zu erkennen, HK 023 und H5070.
Letzterer brütet jetzt mit einem unberingten Weibchen in Zehren und HK 023 mit einem Weibchen ohne Ring in Niederlommatzsch, hier steht ein junger Storch bei mindestens einem Altvogel. Denn bei den Störchen ist es so, dass ein Altvogel am Horst als Wache bleibt, wenn die Jungen noch klein sind. In Lommatzsch und Zehren ist das nicht mehr der Fall. Aber, das schrieb ich ja im letzten Jahr bereits, sind sogenannte "Stör-Störche", unterwegs. Weil die Anzahl der Storchenkämpfe zugenommen hat, bleibt stets ein Altvogel als Wache am Nest und der Brutpartner in Bereitschaft. Wir staunen immer, wie schnell der 2. Storch da ist, wenn es Zoff gibt!
Die Konkurrenz durch Nilgänse hatte dieses Jahr kein großes Gewicht. In Zehren wurde der Horst 1 x überflogen, aber in Mehltheuer saßen mehrfach 2 Nilgänse auf dem Storchenhorst.
Hoffen wir, dass unsere Jungstörche alle Regengüsse und Unwetter überstehen!
(c) 19.07.2017, Skript: Bernd Katzer, Storchenbetreuer Altkreis Meißen, leicht gekürzt
Update 24.04.2017
Nun ist auch das Brutpaar in Bärnsdorf/Kreis Meissen (Altkreis Dresden) komplett. Am 24.04. traf Storch Nr. 2 ein und nun geht es weiter beim Nestbau.
Sanierungen im Direktionsbezirk Dresden
In Wartha (b. Königswartha) wurde als Ersatz für den defekten Dachreiter in 15 m Entfernung ein Betonmast aufgestellt, der jedoch noch nicht angenommen wurde.
Abb.: Errichtung des Horstes in Wartha bei Königswartha mit Hilfe der Firma Elektro-Haidan aus Luga
Foto: Andreas Baungärtel
In Dresden-Cossebaude entfernten Landschaftspfleger vom Naturschutzinstitut Region Dresden e.V. eingebaute Folienteile und durch Wind verursachte Überhänge.
(Stand 11.04.2017)
aktueller Stand aus dem Kreis Bautzen
Nach Informationen von Storchenfreund Andreas Baumgärtel sind, bis auf die Horste im Biosphärenreservat, alle Horste belegt, u.a. Camina, Luga, Quoss, Übigau, Radibor... Der Radiborer verjagte sogar den Brohnaer und nahm quasi als "Souvenir" noch einen größeren Zweig aus dem dortigen Horst mit. In Luga kam es zu Horstkämpfen, 2 Weibchen stritten um den Platz.
Das Weibchen AH 868 aus Gaußig, welches im vergangenen Jahr, allerdings zufütterungsabhängig, 5 Junge, erbrütete, verschwand im August 2016 lediglich für eine Woche, kehrte dann zurück, um den Winter überzu bleiben. Es stammt aus Mittelfranken und wurde dort im Jahre 2012 beringt. Anfang April gesellten sich 2 Männchen dazu, nach Horstkämpfen blieb eines übrig.
(Stand 11.04.2017)
Wie die Sächsische Zeitung am 31.03. berichtete, hat sich das Bärwalder Storchenmännchen, das wohl in Bärwalde nach Ankunft Mitte Februar nicht länger auf seine Partnerin warten wollte, mittlerweile mit dem Schönborner Weibchen (bei Radeberg) verpaart. Beide Tiere sind beringt und stammen aus Tschechien.SZ-Artikel "Storch auf Abwegen" vom 31.03.17
Update vom 17.03.2017:
Bereits in den ersten Märztagen bezog ein Brutstorch seinen Horst in Schönborn/Altkreis Dresden Land, während die beiden Winterstörche von Wachau möglicherweise in den Altkreis Bautzen abgewandert sind. Ein Durchzügler wurde am Dippelsdorfer Teich bei Moritzburg gesehen. (Meldung Günter Opitz und Kreisbetreuer Dresden Land Dr. P. Hummitzsch).
Meldung vom 14.03.2017:
Nun ist auch der, vermutlich erste, im Raum Dresden zurückgekehrt: Am 10.03. wurde der Berbisdorfer Horst (bei Radeburg/Kreis Meissen) vom ersten Brutpartner besetzt, wie uns zwei Anwohner meldeten.